Shetlandwolle: Herkunft, Eigenschaften, Nutzung, Preis & Tierschutz

Seit jeher wird Wolle, insbesondere Schafwolle, von Menschen zu verschiedenen Zwecken verwendet. Unter anderem zur Herstellung von Kleidung, Teppichen oder anderen Strickwaren. Eine der beliebtesten Wollsorten stammt von den Shetlandschafen. Der folgende Text klärt über die Herkunft der Shetlandwolle auf und beantwortet alle relevanten Fragen zu dieser.

Über das Shetland Schaf

Shetland Schafe stammen aus den nordischen Ländern, haben kleine Ohren und sind am ganzen Körper, mit Ausnahme des Kopfes und der Schwanzspitze, bewollt. Die Gliedmaßen dieser Schafsrasse sind ausgesprochen fein. Ihr Schwanz ist wie ein ankerförmiger Keil geformt und mit höchstens 15 Zentimeter kürzer als bei anderen Arten. Während auf den Köpfen der Schafe keine Hörner zu finden sind, lassen sich auf den Häuptern der Böcke Hörner finden, welche zu Spiralen geformt sind.

Im Vergleich mit anderen Schafarten sind Shetlandschafe eher klein. Sowohl die Augen, die Haut als auch die Wolle dieser Schafart lässt sich in vielen verschiedenen Färbungen finden, letztere sogar in bis zu elf verschiedenen, charakteristischen Mustern und Schattierungen. Der Kauf von hochwertigen Wolle Pullovern lohnt sich, da diese in der Regel langlebiger und bequemer zu tragen sind und in der Lage, die Wärme des Körpers besser zu regulieren, wodurch sie im Winter besonders nützlich sind.

Zu den häufigsten zählen unter anderem Blau-Grau, Grau-Hellbraun, Rotbraun, Fuchsfarben und Schwarz. Die Muster werden im örtlichen Dialekt mit bestimmten Bezeichnungen benannt. Verglichen mit anderen Schafsrassen wachsen Shetlandschafe eher langsam, sind aber umso robuster, lassen sich leicht lämmen und haben eine hohe Lebenserwartung. Zudem sind diese Schafe sehr anpassungsfähig, was sich darauf zurückführen lässt, dass sie über mehrere Jahrhunderte hinweg schlechter Nahrung und schwierigen Lebensbedingungen ausgesetzt waren.

Shetlandschafe sind die kleinsten der vielen verschiedenen britische Schafrassen. Die ausgewachsenen Böcke wiegen etwa 90 bis 130 Pfund und erwachsene Schafe zwischen 75 und 100 Pfund.

Neben der Wolle, für welche das Shetland Schaf hauptsächlich gezüchtet wird, findet das Tier auch Verwendung in der Fleischindustrie, sowie zum Abgrasen von Wiesenflächen.
Heute werden Shetlandschafen auch in Kanada, den USA, in Skandinavien und vereinzelt auch in Deutschland gezüchtet.

  • Robuste widerstandsfähige Schafe
  • Kleinste der britischen Schafarten
  • sehr anpassungsfähige Tiere
  • Leben auch in Kanada, USA und Skandinavien

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Eigenschaften von Shetlandwolle

Die Wolle der Shetlandschafe besitzt viele einzigartige und bemerkenswerte Eigenheiten im Vergleich zu anderen Wollsorten. Beispielsweise ist deren Wolle besonders atmungsaktiv und kratzt nicht auf der Haut, anders als viele andere Schafwollen. Shetlandwolle ist besonders weich und wird oft auch als flauschig bezeichnet, sie ist etwas gekräuselt und besonders elastisch. Die ausgesprochen feinen Fasern der Wolle sorgen dafür, dass diese sehr wärmend ist und gleichzeitig für ein angenehmes Gefühl beim Tragen sorgt. Die meisten solcher feinen Wollsorten sind nicht sehr haltbar, das ist bei Shetlandwolle anders – vorausgesetzt, diese wird gut behandelt. Dann ist eine Nutzung über mehrere Jahre oder sogar auch Jahrzehnte kein Problem.

Eine Eigenschaft, die sich Shetlandwolle mit allen anderen Wollsorten teilt, ist, dass diese lediglich niedrige Temperaturen vertragen. Zum Reinigen wird Handwäsche empfohlen, da hierbei am wenigsten Reibung auf die Fasern ausgeübt wird und diese so am wenigsten beschädigt werden. Gleichzeitig blüht währenddessen das Strickstück sozusagen auf, da Unregelmäßigkeiten zwischen den Fäden dabei vollständig verschwinden. Dies gilt auch für die Reinigung von Merinowolle, da diese ebenfalls empfindlich auf hohe Temperaturen und Reibung reagiert und am besten von Hand gewaschen wird.

Die feinen Fasern der Wolle sorgen dafür, dass sich die Wolle sehr fein weben lässt und dann angenehm zu tragen ist. Shetlandwolle ist ausgesprochen leicht, ein herkömmlicher Pullover, mit langen Ärmeln, wiegt durchschnittlich lediglich 350 Gramm. Viele Wollsorten müssen, auf Grund ihrer größtenteils hellen Farbe, häufig gefärbt werden, um die gewünschte Schattierung zu erreichen. Bei Shetlandschafen ist das eigentlich nicht der Fall, da deren Wolle zahlreiche verschiedene Farbtöne von Natur aus besitzt, von Rottönen bis hin zu blaugrauen Tönen und rötlichen Herbstfarben.

Färbung

Theoretisch kann die Wolle der Schafe also in viele Farben genutzt werden, ganz ohne hierfür Chemie einsetzen zu müssen. Shetlandwolle, welche man heutzutage kauft, ist allerdings häufig dennoch gefärbt. Das liegt daran, dass eine große Anzahl an Schäfern nur noch weiße Schafe züchten, da sich mit diesen mehr Geld verdienen lässt, als mit vielen verschiedenfarbigen. Um unbehandelte Shetlandwolle zu finden, muss detailliert beim Verkäufer beziehungsweise Züchter nachgefragt werden.

Shetlandwolle ist ausgesprochen strapazierfähig. An den Schultern und am Nacken der Tiere erreicht die Wolle einen Feinheitsgrad von bis zu 20 Micron, während sie an den Schenkeln mit höchstens 35 Micron etwas dicker ist. Verglichen mit anderen Schafrassen ist dies ein sehr feiner Wert. Von allen britischen Landschafen besitzen Shetlandschafe die feinste Wolle. Die Wolle der Shetlandschafe hat im Durchschnitt eine Stapellänge von 9 Zentimetern. Der warme und dehnbare Garn der Wolle ist auf die hohe Kräuselung mit 3 bis 5 Wellen pro Zentimeter zurückzuführen. Jedes Jahr lassen sich circa ein bis zwei Kilogramm Wolle von einem Shetlandschaf gewinnen, was zur Herstellung von 1 bis 2 Pullovern ausreicht.
Shetlandwolle lässt sich ohne Probleme ausziehen, während sie nicht flutscht. Auch die Fasern brauchen nicht viel Drallaufwand, um gesponnen werden zu können und lassen sich dehnbar und locker ausziehen.

  • Shetlandwolle ist atmungsaktiv, kratzt nicht auf der Haut, weich und flauschig, etwas gekräuselt und sehr elastisch.
  • Die feinen Fasern der Wolle sorgen dafür, dass sie sehr wärmend ist und angenehm zu tragen ist. Sie ist auch langlebig, vorausgesetzt sie wird gut behandelt.
  • Shetlandwolle kann nur niedrige Temperaturen vertragen und wird am besten von Hand gewaschen, um Schäden an den Fasern zu vermeiden.
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  • Shetlandschafe haben von Natur aus zahlreiche verschiedene Farbtöne, von Rottönen bis hin zu blaugrauen Tönen und rötlichen Herbstfarben.

Herkunft von Shetlandwolle

Die Shetlandwolle stammt ursprünglich aus Schottland, genauer gesagt von den namensgebenden Shetlandinseln. Früher wurden diese Wollsorten lediglich von den Bewohnern dieser Inseln von Hand verstrickt beziehungsweise verwebt, meistens zu Schals. Auf dieser Insel hat sich über viele Generationen eine Stricktechnik entwickelt, welche heute weltbekannt ist: die sogenannte Fair Isle Rundstricktechnik. Die Fair Isle ist ein Teil der Shetland Inseln, welche circa 200 Kilometer von Norwegen und Schottland entfernt liegt. Heute wird vermutet, dass sich diese Technik aus Mangel an Zeit entwickelt hat, da früher nur ein mal pro Woche ein Schiff zum Handel von Waren auf der Insel angelegt hat und die bestellten Waren innerhalb dieses Zeitraums fertiggestellt sein mussten.

Shetlandwolle wird vom Shetlandschaf gewonnen.

Das Rundstricken ergibt nämlich gleichmäßigere Maschen und ist dabei schneller zu bewerkstelligen als das Stricken von Hand.
Mittlerweile wird der Begriff „Fair Isle“ nicht mehr ausschließlich für die charakteristisch mehrfarbigen Produkte von Shetlandschafen benutzt, sondern auch für viele andere Arten von Strickfarben, welche mehrere Farben besitzen. Dennoch gibt es noch die besonderen Waren der Insel, welche handgewebt sind und das sogenannte „Star Motif“ tragen. Dies ist das besondere Markenzeichen dieser originalen Produkte, welches einen Stern mit acht Zacken darstellt.

Häufig tragen Pullover dieses Markenzeichen. Nachdem diese gestrickt wurden, werden sie auf einem sogenannten „Wooleyboard“ im Freien aufgespannt, während sie den rauen Witterungsbedingungen der Insel ausgesetzt werden. Dies führt dazu, dass die Fasern des Kleidungsstückes etwas verfilzen und dadurch umso wetterbeständiger und formstabiler werden.
Die Soayschafe sind eine Art Urschafe, mit welcher Shetlandschafe sehr nahe verwandt sind. Shetlandschafen wird nachgesagt, ein freundliches Gemüt zu besitzen.

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Nutzung von Shetlandwolle

Shetlandwolle besitzt zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Die Garne können sowohl für Socken, Sportbekleidung, Teppiche als auch für andere klassische Strickwaren verwendet werden. Aus dem Filz lassen sich unter anderem auch Hausschuhe oder Hüte herstellen. Zudem lässt sich die Wolle als umweltfreundliche Alternative zu gewöhnlichen Dämmstoffen von Innenräumen verwenden, da sie die Raumluft reinigt und sowohl Gerüche als auch Schadstoffe bindet. Dadurch, dass die sich die Schafe und damit auch deren Wolle an die Vegetation und das Klima der Shetlandinseln angepasst haben, eignen sich deren außergewöhnliche Eigenschaften besonders für Pullover und Strickjacken. Zudem wird die bekannte Shetland-Spitze aus dieser Wolle hergestellt.

Preise

Auf Grund der besonderen Bedingungen, unter welcher Shetlandwolle hergestellt wird, ist diese teurer als gewöhnliche Wolle oder aus dieser hergestellte Produkte. 100 Gramm Shetland Wolle im Strang kostet durchschnittlich etwa 12 Euro.
Originale, von der Fair Isle Insel stammende Shetlandwollprodukte sind so gut wie gar nicht über gewöhnliche Supermärkte oder Discounter erhältlich, sondern werden nur lokal oder über Versandmethoden vertrieben. Dies spiegelt sich auch in deren Preis wider, der deutlich höher liegt als der von gewöhnlichen Wollprodukten, welche maschinell und in näherer Umgebung hergestellt werden können.

Tierschutz

Vor allem Tierfreunde und Tierschutzorganisationen kritisieren nicht selten das Scheren von Schafen, da dies häufig zu kleineren Verletzungen auf der Haut der Tiere führen kann. Zudem ist das Entfernen der Wolle vom Körper des Schafes mit Hilfe einer Maschine oft mit Stress für die Lebewesen verbunden. Bei vielen Shetlandschafen fällt diese umstrittene Technik weg, da diese oft noch einen natürlichen Fellwechsel besitzen. Bei den meisten anderen Schafrassen wurde dieser Umstand weg gezüchtet. Der natürliche Fellwechsel führt dazu, dass sich die Wolle ab einem bestimmten Zeitpunkt vom Körper der Tiere per Hand abtrennen lässt, ganz ohne Schermaschine oder andere Hilfsmittel.

Durch dieses, in der Fachsprache „Rooing“ genannte, Ernten der Wolle lassen sich Verletzungen und vor allem Stress beim Scheren der Tiere größtenteils vermieden. Außerdem sind die Schafe nach dem sogenannten „Raufen“, also dem Abpflücken der Wolle per Hand, nicht komplett von Ihrem Fell befreit, wie es nach dem Scheren mit einer Maschine der Fall ist. Dadurch sind die Wiederkäuer nach der Prozedur vor Umwelteinflüssen, wie Kälte oder Sonnenlicht, besser geschützt. Zusätzlich lassen sich die Wollfasern hierdurch im Ganzen von der Tierhaut trennen, es gibt keinen ungewollten Nachschnitt, welcher erst noch aussortiert werden muss, ehe versponnen wird. Auch wenn die Schafe sehr robust und widerstandsfähig sind, sollte für eine artgerechte Haltung ganzjährig ein Unterstand für die Tiere zur Verfügung stehen.